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Finanzkennzahlen

Definitionen

Selbstfinanzierungsgrad
Der Selbstfinanzierungsgrad gibt den Anteil der Finanzierung der Investitionen aus den erarbeiteten Mitteln wieder. Damit lässt sich aussagen, inwieweit Neuinvestitionen durch selbst erarbeitete Mittel finanziert oder finanziell verkraftet werden können. Bedeutung: Liegt diese Kennzahl über 100 Prozent, können Schulden abgebaut werden. Ein Selbstfinanzierungsgrad unter 100 Prozent führt zu einer Neuverschuldung. Werte zwischen 70 und 100 Prozent bedeuten eine verantwortbare Neuverschuldung. Werte unter 70 Prozent sind grundsätzlich kritisch. Quelle, Vergleich mit anderen Gemeinden und weitere Erläuterungen: Amt für Gemeinden, Gemeindefinanzstatistik
Selbstfinanzierungsanteil
Der Selbstfinanzierungsanteil ist ein Mass für die Finanzkraft einer Gemeinde. Bedeutung: Unter der Voraussetzung einer durchschnittlichen Verschuldung der Gemeinde weisen Kennzahlwerte von über 20 Prozent auf eine sehr gute, Werte zwischen 10 und 20 Prozent auf eine befriedigende Finanzkraft hin. Beträgt der Selbstfinanzierungsanteil weniger als 10 Prozent, so weist die Gemeinde eine schwache Finanzkraft auf, vorausgesetzt, dass es sich um eine überdurchschnittlich verschuldete Gemeinde handelt. Die Kennzahl spiegelt die Finanzkraft und den finanziellen Spielraum einer Gemeinde wider, denn mit steigendem Selbstfinanzierungsanteil nehmen auch die Möglichkeiten für die Realisierung von Investitionen oder für die Schuldentilgung zu. Ein hoher Wert muss nicht unbedingt positiv interpretiert werden, denn er kann auch auf eine grosse Abschreibungsquote hinweisen. Quelle, Vergleich mit anderen Gemeinden und weitere Erläuterungen: Amt für Gemeinden, Gemeindefinanzstatistik
Zinsbelastungsanteil
Die Kennzahl zeigt den Anteil des Finanzertrags, der für die Passivzinsen und die Aufwände für die Liegenschaften des Finanzvermögens verwendet wird. Er ist somit, wie der Kapitaldienstanteil, ein Indikator für das Ausmass der Verschuldung. Bedeutung: Kennzahlwerte unter zwei Prozent stellen eine tiefe und Werte zwischen zwei und fünf Prozent eine mittlere Belastung dar. Ein Zinsbelastungsanteil von fünf bis acht Prozent ist hoch, während Werte über acht Prozent als sehr hoch zu interpretieren sind. Eine steigende Kennzahlenreihe weist auf eine Einengung der finanziellen Flexibilität, eine sinkende auf eine Ausweitung hin. Negative Werte resultieren bei einem Überschuss der Vermögenserträge. Quelle, Vergleich mit anderen Gemeinden und weitere Erläuterungen: Amt für Gemeinden, Gemeindefinanzstatistik
Verschuldungsgrad
Die Kennzahl Verschuldungsgrad entspricht den Bruttoschulden dividiert durch den Finanzertrag in Prozenten. Der Verschuldungsgrad zeigt an, wie viele Prozente des Finanzertrags benötigt würden, um die Bruttoschulden abzutragen. Bedeutung: Ein Verschuldungsgrad von weniger als 100 Prozent kann als gut angesehen werden. Werte von 100 bis 150 Prozent widerspiegeln eine mittlere und Werte von 150 bis 200 Prozent eine ungünstige Verschuldungssituation. Sind die Bruttoschulden mehr als doppelt so gross (> 200%) wie der Finanzertrag, so liegt eine kritische Verschuldungssituation vor. Quelle, Vergleich mit anderen Gemeinden und weitere Erläuterungen: Amt für Gemeinden, Gemeindefinanzstatistik
Nettoschuld pro Einwohner
Die Kennzahl ist eine Beurteilungsgrösse für die kommunale Verschuldung gemessen an der Gemeindegrösse. In der Kennzahl ist die Nettoschuld der Spezialfinanzierungen berücksichtigt. Nicht enthalten ist die Nettoschuld der Gemeindeunternehmen. Ausserdem ist zu beachten, dass zahlreiche Gemeinden stille Reserven aufweisen (vor allem Liegenschaften des Finanzvermögens), diese aber im Kennzahlenwert nicht berücksichtigt werden. Bedeutung: Werte von weniger als 1000 Franken pro Einwohner und Einwohnerin werden als tiefe Nettoverschuldung angesehen. Werte von 1000 bis 5000 Franken gelten als mittlere Werte. Liegt die Nettoverschuldung über 5000 Franken, so gilt die Gemeinde als hoch verschuldet. Quelle, Vergleich mit anderen Gemeinden und weitere Erläuterungen: Amt für Gemeinden, Gemeindefinanzstatistik
Steuerkraft
Auf das Einkommen aus selbst- und unselbstständiger Erwerbsarbeit, Renten, Pensionen, Erwerbsausfallentschädigung, Arbeitslosentaggelder und Ertägen aus beweglichem sowie unbeweglichem Vermögen (jedoch nicht auf Sozialhilfe und Ergänzungsleistung) und auf bewegliches und unbewegliches Vermögen natürlicher Personen wird eine Steuer fällig, die nach einem vorgegeben Tarif berechnet wird. Im Falle des Einkommens ist dies ein gestufter, mit einer Progression versehener Tarif. Beim Vermögen kommt ein fixer Promillewert zur Anwendung. Bedeutung: Die einfache Steuer ist die Berechnungsbasis für den effektiven Steuerbetrag, wie er an die verschiedenen Körperschaften (Gemeinde, Staat, Bund, Landeskirchen) entrichtet werden muss. Die einfache Steuer wird daher immer zu 100 Prozent ausgewiesen, wobei der Steuerfuss zugunsten einer Körperschaft einen prozentualen Wert darüber, darunter oder gleich der einfachen Steuer betragen kann. Quelle, Vergleich mit anderen Gemeinden und weitere Erläuterungen: Amt für Gemeinden, Gemeindefinanzstatistik