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Die Investitionstätigkeit steht im Fokus der Finanzplanung

19. Juni 2025
In der vor Kurzem genehmigten Finanzplanung rechnet der Gemeinderat für die nächsten Jahre weiterhin mit negativen Rechnungsabschlüssen. Sie steigen ab den Jahren 2030 und 2031 deutlich an. Ab diesem Zeitpunkt sind die finanziellen Auswirkungen der geplanten Investitionen in den Jahresrechnungen sichtbar.

Die negativen Jahresergebnisse des Gemeindehaushalts bewegen sich in den nächsten Jahren zwischen CHF 1.7 Mio. und CHF 2.2 Mio. Erst ab dem Jahr 2030 steigen die Defizite deutlich an. Die Gründe liegen in den geplanten Investitionen bzw. den anfallenden Zinsen für das benötigte Fremdkapital und den Abschreibungen. Die Höhe der Steuereinnahmen wird in der aktuellen Finanzplanung positiver betrachtet als in der Vergangenheit. Aufgrund des Jahresergebnisses 2024 und der Entwicklung im laufenden Jahr ist der Gemeinderat zuversichtlich, dass mit einem kontinuierlichen Anstieg bei den Steuereinnahmen gerechnet werden kann. Im Planungszeitraum bis 2031 liegt der Gemeindesteuerfuss unverändert bei 103 Prozent.

Gemäss aktueller Prognose verfügt die Gemeinde per Ende des Jahres 2025 voraussichtlich über ein frei verfügbares Eigenkapital in der Höhe von CHF 36.17 Mio. Die im Planungszeitraum auftretenden Defizite von total CHF 15.8 Mio. können über das Eigenkapital gedeckt werden. Das Eigenkapital sagt für sich alleine jedoch wenig über die finanzielle Situation der Gemeinde aus. Investitionen werden nicht über das Eigenkapital finanziert. Für Investitionen braucht es immer Liquidität. Sie muss über die Einnahmen oder die Aufnahme von Fremdkapital (Verschuldung) sichergestellt werden. Die Gemeinde besitzt per Ende des Jahres 2025 voraussichtlich flüssige Mittel in der Höhe von rund vier Millionen Franken. Die in der Finanzplanung ausgewiesenen Investitionen in die Infrastruktur von rund CHF 94 Mio. in den nächsten sechs Jahren müssen deshalb zu einem grossen Teil mit Fremdkapital finanziert werden.

Der haushälterische Umgang mit den finanziellen Mitteln wird, vorausgesetzt die Stimmberechtigten genehmigen die geplanten Investitionen, in Zukunft noch stärker im Mittelpunkt stehen. Die finanzielle Situation des Gemeindehaushalts ist zwar nicht besorgniserregend - aber angespannt. Viele Ausgaben sind gesetzlich vorgeschrieben, beispielsweise in der Bildung, der Sozialhilfe, dem öffentlichen Verkehr oder der Pflegefinanzierung, und können von der Gemeinde nicht massgeblich beeinflusst werden. Dort, wo in grösserem Umfang eingespart werden kann, beispielsweise durch das Aufschieben von Unterhaltsarbeiten bei Gebäuden oder Strassen, fallen die Kosten später trotzdem an.

 

Der Finanzplan versteht sich als rollende Planung und deckt einen Horizont von sechs Jahren ab. Die jährlich wiederkehrenden Einnahmen und Ausgaben sowie die Kosten laufender und möglicher neuer Projekte in den nächsten sechs Jahren werden möglichst zuverlässig ermittelt. Da der Finanzplan auf einer Reihe von Annahmen basiert, ist er jedoch immer mit Unsicherheiten behaftet. Ein Blick auf die Finanzplanungen der vergangenen Jahre und die dann effektiv eingetretenen Jahresabschlüsse zeigt, wie schwierig die Prognose ist. Viele Faktoren, welche nicht im Einflussbereich der Gemeinde liegen, lassen sich nicht zuverlässig vorhersagen.