Susi Stamm, Remo Kittelmann und Kristina Tschanz bilden das Team der "Offenen Jugendarbeit". Sie sind unter anderem für den Jugendtreff zuständig. Der Jugendtreff bietet Jugendlichen einen geschützten Rahmen, wo sie sich treffen und austauschen können. Der Kontakt und die Gespräche untereinander sind sehr zentrale Anliegen der Jugendlichen. Im Treff gibt es ein Unterhaltungsangebot mit Brettspielen, Playstatıon, Töggelıkasten, Billardtisch, gemütlichen Sofas usw. "Die Stimmung im Jugendtreff ist immer gut und wir haben ein tolles Verhältnis zu den Jugendlichen mit vielen wertvollen und eindrücklichen Gesprächen", freut sich Susi Stamm. Die Beziehungspflege mit den Jugendlichen ist dem gesamten Team sehr wichtig. Sie sollen Vertrauen haben, damit Probleme in der Schule, zu Hause, mit Freunden, usw. besprochen werden können. Die Jugendlichen werden bei der Entwicklung sozialer Kompetenzen unterstützt, damit sie beispielsweise Konflikte selbstständig lösen können und lernen, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und zu verstehen. "Kein Tag ist wie der andere", merkt Remo Kittelmann an. "Die Entwicklung der Jugendlichen während ihrer Zeit im Jugendtreff zu sehen, ist sehr spannend und bereichernd. Zudem bringen wir nicht nur ihnen etwas bei, sondern können im Gegenzug auch viel von ihnen lernen, beispielsweise im Umgang mit moderner Technologie."

Ein weiteres Element im Jugendtreff ist der Kiosk. Er ist jeweils freitags und samstags während vier Stunden geöffnet und wird durch die Jugendlichen in Eigenverantwortung geführt. Sechs Jugendliche organisieren den Betrieb. Angeboten werden alkoholfreie Getränke und frisch zubereitetes Essen, wie beispielsweise Falafel, Knoblauchbrot oder Pizza. Frische Äpfel oder andere saisonale Früchte stehen den Jugendlichen kostenlos zur Verfügung. Beim Einkauf wird stark auf die regionale Herkunft und biologische Lebensmittel geachtet. Die Jugendlichen der Betriebsgruppe lernen, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und im Team zu arbeiten. Sie erhalten mit dieser Aufgabe die Möglichkeit, ihr Taschengeld aufzubessern und sind dafür verantwortlich, dass die Einsatzpläne ausgearbeitet und eingehalten werden, das Angebot zusammengestellt wird, die Kasse stimmt, usw.

In der Zwischenzeit trifft Noah im Jugendtreff ein. Er hat noch keine Lehrstelle gefunden. Das Team des Jugendtreffs unterstützt Oberstufenschülerinnen und -schüler bei der Lehrstellensuche. Es werden Vorstellungsgespräche geübt und es wird beim Formulieren der Bewerbungen geholfen. Die Jugendlichen kommen auch immer wieder mit eigenen Ideen auf das Team des Jugendtreffs zu. Es gibt spontane Aktionen, wie beispielsweise ein Fussballturnier, Kuchen backen, Spieleabend, Billardkurse, Eistee selber herstellen oder eine Kleidertauschbörse als Gegenbewegung zum Shoppingwahn "Fast-Fashion". Vor einiger Zeit bauten die Jugendlichen eine eigene Handyladestation für den Jugendtreff, da es ein grosses Bedürfnis war, das Handy im Jugendtreff aufladen zu können. Zudem gibt es viele weitere Projekte die übers Jahr verteilt stattfinden, beispielsweise der Sommerplausch, das Herbstferienprogramm, der jährliche Ausflug mit dem Bar-Team, Cleanup-Day, der Schlittelttag und vieles mehr. Viele der Projekte werden mit anderen Jugendarbeitenden zusammen geplant und durchgeführt.

Kristina Tschanz absolviert ihre Ausbildung bei der Gaiserwalder Jugendarbeit. "Der Umgang mit den Jugendlichen ist so spannend und es ist toll, die Jugendlichen auf ihrem Weg zu unterstützen und zu begleiten. Wir können ihnen mit dem Jugendtreff einen Ort bieten, wo sie einfach Jugendliche sein können und sie willkommen sind. Wir bieten ihnen einen geschützten Rahmen, in dem sie Grenzen austesten und neue Erfahrungen sammeln können. Denn das Austesten von Grenzen ermöglicht es uns, über uns hinauszuwachsen und neue Möglichkeiten zu entdecken." Eine weitere Tätigkeit des Teams der "Offenen Jugendarbeit" ist die aufsuchende Jugendarbeit. Dabei wird der Kontakt zu Jugendlichen gesucht, die sich ausserhalb des Jugendtreffs im öffentlichen Raum treffen. Auch hier steht die Beziehungspflege im Vordergrund - aber auch die Sensibilisierung betreffend Lärm, Abfall und Rücksicht auf die Nachbarschaft stehen auf der Agenda.