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So lange wie möglich in der Gemeinde wohnhaft bleiben

12. April 2006
Wohnung und wohnortnahe Umgebung werden im höheren Alter als Lebensräume wichtiger als in früheren Lebensphasen. Entsprechend zentral ist deren Gestaltung.
Zwei Genossenschaften bieten in Abtwil und Engelburg Alterswohnungen an. In der Gemeinde Gaiserwald gibt es kein Alters- und kein Pflegeheim. Einwohnerinnen und Einwohner, welche in ein Alters- oder Pflegeheim eintreten, müssen die Gemeinde verlassen. In Zukunft wird der Anteil von Senioren in Folge der höheren Lebenserwartung stetig ansteigen. Der Gemeinderat hat sich in den Legislaturzielen für die laufende Amtsdauer 2005/2008 zum Ziel gesetzt, die Situation rund um das Thema «Wohnen im Alter in der Gemeinde Gaiserwald» zu analysieren und allfällige Handlungsfelder aufzuzeigen. Ein erstes Grundlagenpapier erarbeitet eine kleine Arbeitsgruppe unter der Leitung eines externen Fachmannes. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus einem Mitglied des Gemeinderates (Yvonne Brülisauer), dem Ratsschreiber (Andreas Kappler) sowie je eines Vertreters bzw. Vertreterin der in der Gemeinde tätigen Wohnbaugenossenschaften (René Klement und Jeannine Bächle-Wildberger) zusammen.

Das klassische Altersheim verliert zunehmend an Bedeutung. Viele Senioren möchten so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung wohnen bleiben. Neue Angebote, wie z.B. die Spitex-Dienste, unterstützen diese Entwicklung. Erst wenn die Pflegebedürftigkeit zunimmt, muss die Wohnsituation neu überdenkt werden. Neben dem eigentlichen Pflegeheim haben sich in den letzten Jahren neue Wohnformen entwickelt. Eine davon sind Pflegewohnungen. Die Pflegewohnung besteht aus verschiedenen Einzel- und Doppelzimmern für die Bewohner, einer gemeinsamen Küche und einem gemeinsamen Wohnraum. Rund um die Uhr ist Pflegepersonal anwesend.

Die Arbeitsgruppe empfiehlt dem Gemeinderat, eine Pflegewohnung in Abtwil und/oder Engelburg zu realisieren. Dies soll ein erster Schritt dazu sein, auch für pflegebedürftige Personen ein Wohnangebot in der Gemeinde zu schaffen. Im Vergleich zu anderen Wohnformen, wie z.B. ein eigenes Pflegeheim, ist die Realisierung einer Pflegewohnung mit verhältnismässig tiefen Kosten möglich. Der Gemeinderat ist dieser Empfehlung gefolgt und nimmt nun die Klärung der Detailfragen an die Hand. Der Gemeinderat will die Führung möglichst einer privatrechtlichen Trägerschaft übertragen. In dieser Frage sind konkrete Gespräche im Gang.